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Lehrer:
Mag. Johann
Schiestl
Die Tuba spielt alle Stückerl
Die Tuba ist das größte und tiefste Blechblasinstrument.
In ihrer Bauweise gleicht sie der Trompete – nur dass
sie viel, viel größer ist. Alleine das Mundstück
der Tuba ist so groß wie ein Eierbecher!
Anders als die Trompete hält man die Tuba auch nicht
senkrecht vor dem Mund – dazu wäre sie mit ihren
knapp zehn Kilogramm Gewicht einfach zu schwer. Stattdessen
setzt man die Tuba auf den Schoß, um anschließend
beide Arme um das Instrument zu schlingen, fast so als ob
man einen kleinen dicken Bären umarmen würde.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, die Tuba
auf einem sogenannten Spielständer (siehe Foto) abzustützen,
in diesem Fall muss man sich nur noch um die Balance des Instrumentes
kümmern. Dadurch können bereits Kinder mit neun
Jahren Tuba spielen.
Schließlich gibt es auch noch kindgerechte Tuben, die
den Kleinen den Anfang erleichtern. Und für all diejenigen,
die unbedingt Tuba spielen wollen, aber trotz aller Hilfen
noch zu klein sind, gibt es auch einen Weg: Man beginnt zunächst
einmal Tenorhorn zu spielen und nach ein bis zwei Jahren wechselt
man dann zur Tuba. Ich kann nur sagen: Das Warten lohnt sich!
Komische Namen
„Tuba“ – das ist schon ein eigenartiger
Name! Und erst der Plural: Tuben – doch mit Zahnpasta
oder sonstigen Dingen, die sich in Tuben befinde, hat dieses
Instrument nichts zu tun! Vielmehr stammt der Begriff vom
lateinischen „tuba“, was übersetzt „Röhre“
heißt. Noch verwirrender wird´s, wenn man das
Ganze historisch aufrollt – der Vorläufer der Tuba
hieß „Ophikleide“ (sprich: „O-fi-kle-i-de“),
was so viel wie „Schlange mit Klappen“ heißt,
mehr oder weniger auch so aussieht und wohl am ehesten an
ein Fagott erinnert.
In Österreich und Bayern wird die Tuba oft auch „Bombardon“
genannt. Diesen Namen hat sich vor ungefähr 100 Jahren
ein Instrumentenbauer in Wien ausgedacht, und anscheinend
finden ihn bis heute noch viele Leute passend für das
Instrument, das bei nicht so guten Spielern, so tief wie es
nun mal ist, gern ein wenig scheppert.
Manchmal klingt´s nach Baustelle
Die tiefsten Töne auf der größten, der sogenannten
Kontrabasstuba sind auf dem Klavier nicht mehr vorhanden,
und ehrlich gesagt klingen sie – einzeln gehört
– auch mehr nach Baustellenlärm als nach Musik.
Im Zusammenklang mit anderen Instrumenten im Orchester wirkt
so eine tiefe Grundlage aber ganz besonders toll, deshalb
tauchen diese tiefen Töne immer wieder in den wuchtigen
Schlussakkorden großer Werke vor.
Das Faszinierende an der Tuba ist ihr schöner, voller,
runder und warmer Sound, sie kann aber auch ordentlich knacken,
wenn man Lust drauf hat. Und der Tonumfang ist enorm –
vorausgesetzt man ist gut trainiert!
In Begleitung, aber auch solo zu haben
Wie alle tiefen Instrumente wird auch die Tuba oft als Begleitstimme
eingesetzt. Es gibt aber auch richtig schöne Melodien
für Tuba, zum Beispiel Solokonzerte, in denen die Tuba
zur Abwechslung die Hauptmelodie spielt und die Orchesterinstrumente
begleiten. Das Einsatzgebiet für Tuba ist insgesamt groß.
Viele kennen die Tuba aus der volkstümlichen Blasmusik,
aber die Tuba hat ihren fixen Platz genauso in der klassischen
Musik wie im Jazz und in der experimentellen Musik.
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